Tradition und höchste Qualität
OT Rietz, Kloster Lehnin. Der OV Potsdam war neugierig geworden. Am Einkaufzentrum im Tempelhofer Hafen und an einem Neubau in Brandenburg erkannten Mitglieder Fassadenteile, die von der Metallbau Windeck GmbH stammten, einem Betrieb im Gewerbegebiet Rietzer Berg, unweit von Brandenburg an der Havel. Das war doch einer der Betriebe, die 2010 den Zukunftspreis Brandenburg erhielten! Der OV informierte sich bei einer Exkursion nach Rietz, wofür der Betrieb ausgezeichnet wurde. Er wurde vom Seniorchef Klaus Windeck empfangen, der für den kaufmännischen Bereich verantwortlich ist. Er informierte in einem 1-stündigen Vortrag über Tradition und Leistungen des Betriebes. Fachliche Probleme wurden dabei ausgiebig diskutiert. Es wurde bereits sichtbar, dass der Betrieb großen Wert auf Qualität und Zuverlässigkeit legt.
Vor 116 Jahren wurde die Schlosserei in der Brandenburger Steinstraße gegründet. Nach Kriegszerstörung zog man in die Brüderstraße. Klaus Windeck erzählte, dass er 1961 mit 19 Jahren Inhaber der Firma wurde. Hauptprodukt waren ab 1964 Stahl- sowie Alu-Fenster und -Türen. Sein Sohn Oliver, der sich beim Rundgang durch den Betrieb dazu gesellte, wurde nach seinem Abschluss zum Diplom-Ingenieur mit einem Zusatzstudium in England Geschäftsführer für den technischen Bereich. Gemeinsam weihten Vater und Sohn am 01.04.1995, anlässlich des 100-jährigen Bestehens, eine neue Produktionsstätte im Gewerbegebiet Rietzer Berg ein.
Die Firma produziert das, was an Gebäudefassaden aus Metall ist, also Fenster, Türen, Attika- und Balkonverkleidungen, Vordächer, Abdeckungen. Interessiert blätterten die Ingenieure im anspruchsvoll gestalteten Referenzbuch der Firma. Da waren 250 Gebäude abgebildet, aus unserer Region z. B. das Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen, die Mexikanischen Botschaft, das Marie-Curie-Gymnasium Dallgow, die Johanna Solar Technology Brandenburg, das Amtsgericht Oranienburg, das Gymnasium Nauen, das Technologie- und Gründerzentrum Belzig, Möbel Adam in Falkensee oder Tropical Islands in Brand (Spreewald). Einige Attika-Konstruktionen waren besonders filigran ausgeführt, in unterschiedlichen Höhen, vom Architekten in schwungvollen Formen vorgegeben. Diese Arbeiten erfordern doch besonders exakte technologische Vorbereitung mit Hilfe moderner CAD-Anlagen und handwerkliches Können, meinten die Ingenieure vom OV Potsdam, und sahen die Auszeichnung mit dem Zukunftspreis an allen Stellen gerechtfertig. Auch beeindruckte sie die systematische Kennzeichnung der Teile, damit sie ohne Verwechslung an die richtige Stelle eingefügt werden. Klaus Windeck verwies aber auch auf die Tradition des Betriebes, der Ausbombung und Sozialismus überstand, immer wieder an die jüngere Generation weitergegeben wurde und nach der Neugründung auf 120 Mitarbeiter anwuchs und heute ein angesehener Zulieferer der Bauindustrie ist.
Dipl.-Ing. Reinhold Kuehne (VBIW, Leiter OV Potsdam)
|